Meine künstlerische Arbeit ist ein „Erinnerungsbild eines Einkaufswagens“. Mit verbundenen Augen zeichne ich auf körpergroßen Papierbahnen den Einkaufswagen blind nach und versuche mich dabei an seine Beschaffenheit zu erinnern: wie ist die Form des Korbes, das Gitterraster dazwischen, die Verbindung zum Handgriff – wo ist dort der Münzpfandschlüssel, wie führt die Konstruktion zu den rollbaren Rädern.
Aus einer Vielzahl von diesen zeichnerischen „Blinduntersuchungen“
habe ich mich dann für die hier eingereichte Version entschieden, die diese „Kernelemente“ eines Einkaufs-
wagens beinhalten. Jedoch ohne sich sofort als solche erkennen zu geben,
aber bei längerer Betrachtung erahnt werden können. Die Eigenschaften einer solchen Zeichnung möchte ich als räumliche Erfahrung für den Innenhof
des BVL vorschlagen. Die Zeichnung wird in vergrößertem Maß (etwa 115 qm Fläche) auf den Bodenbelag übertragen (in den Bodenbelag mit umweltverträglicher Asphaltfarbe eingelassen). Für Nutzer
und Besucher des BVL ergibt sich je nach Standort und Perspektive immer ein anderes Bild der ein und derselben Zeichnung und wird sich erst im Laufe einer bestimmten Aufmerksamkeit als Einkaufswagen zu erkennen geben. Es ist aber auch eine frei lesbare räumliche Zeichnung, die den Innenhof durch Linienführung und dadurch geschaffenen Flächenbestimmungen, rhythmisch dekliniert und dadurch auch andere Assoziationen erlauben.